Geschichte Leutenbach

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Leutenbach ist mit großer Wahrscheinlichkeit vor dem Jahr 1000 gegründet worden.
Im 12. Jahrhundert hat sich hiernach ein edelfreies Geschlecht genannt, das nach 1203
nicht mehr urkundlich auffindbar war und deshalb als ausgestorben gilt. Der Ortsname lässt mehrere Deutungsmöglichkeiten zu. Die Siedlung selbst wird im Jahre 1296 erstmals erwähnt.

 

Das Geschlecht der Edelfreien von Leutenbach übte ursprünglich die gesamte Grundherrschaft über Leutenbach aus. Wohl noch zu ihren Lebzeiten vermachten Mitglieder dieser Familie Teile ihres Besitzes als fromme Stiftung der Pfarrei Kirchehrenbach und dem Kloster Michelsberg.
Der Großteil Leutenbachs geht nach dem Aussterben des Geschlechts an das Hochstift Bamberg über, in dessen Besitz es bis zur Säkularisation verbleibt. Einige Güter gelangen als Stiftung an das Dominikanerinnenkloster in Frauenaurach.

Die Existenz eines Bergwerkes bei St. Moritz darf als erwiesen gelten. Die Siedlung der Bergleute, die dort nach Silber schürften, trug den Namen Oberleutenbach. Der Bergbau erklärt auch hinreichend die oft genannten unterirdischen Gänge in diesem Bereich. Die Ableitung des Ortsnamens von einem beeindruckenden Wasserfall dürfte nicht von der Hand zu weisen sein.

Die Gemeinde Leutenbach führt seit mindestens 1691/92 ordentlich Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben.
Mit dieser Aufgabe sind die Vierer oder Bürgermeister betraut, die jährlich neu gewählt werden.

Schon lange vor dem 30-jährigen Kriege existierte in Leutenbach eine Schule. Dort unterrichtete der jeweilige Kirchner oder Messner die Kinder. Sie war in die hohe Wehrmauer des befestigten Kirchhofes integriert und sicherte als Torhaus seinen östlichen Eingang, nur wenige Schritte vom Kirchturm entfernt.

1785/86 errichtete man anstelle des baufällig gewordenen Kirchnerhauses außerhalb der südlichen Kirchhofmauer ein neues dreistöckiges Schulhaus. Nachdem 1888 ein größeres Schulgebäude in der Nähe des Pfarrhauses geschaffen worden ist, dient es weiterhin als Lehrerwohnhaus, ehe es 1936 wegen Baufälligkeit abgebrochen wird.

Das heutige Leutenbacher Pfarrhaus wurde vom fürstbischöflichen Hofwerkmeister und Hofarchitekten Johann Lorenz Fink in Bamberg geplant und unter Regie in den Jahren 1793/94 errichtet.

Gleichzeitig wurde der Vorgängerbau an anderer Stelle im Pfarrhof, 1783 bis 1740 nach den Plänen des Leutnants und Ingenieurs Michael Küchel erbaut, abgebrochen.